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Pfeifenraucher sind stille Genießer

Die „Keuschn in der Gass’n“, ein 400 Jahre altes Holzhaus in der Bahnhofstraße bei Scheifling, beheimatet eine der weltweit interessantesten Pfeifenausstellungen mit Pfeifen aus allen Teilen der Welt. Dort treffen sich die Tabakracher zum Kartenspielen und Pfeifenrauchen.

Zum Pfeifenrauchen braucht es Muße. Wir aber leben in einer Welt vibrierender Mobiltelefone, selbst auferlegtem Leistungsdrucks, hy- perventilierender Onlinemedien und gesteuertem Konsumrausch. Unsere Gesellschaft befindet sich im Dauerzustand der Gehetztheit. Im Gegenteil: Pfeifenrauchen und Stress, das ist wie Ol und Wasser. Das eine schließt das andere aus. Schon das Stopfen der Pfeife ist eine Kunst fur sich und erfordert sowohl Ubung als auch Ruhe. Die untere Tabakschicht sollte moglichst locker gestopft sein, die obere dagegen fest und dicht gepresst. Hastiges Stopfen racht sich: Der Tabak brennt nicht ordentlich ab.

Das Gleiche gilt fur den Rauchvorgang selbst, der einem Balanceakt gleicht. Wer zu wenig am Rohr zieht, muss die Pfeife ständig neu anzunden. Wer es ubertreibt, verbrennt sich dagegen die Zunge und riskiert eine gurgelnde Pfeife.

Einmal im Jahr treffen sich die Tabakraucher in Scheifling beim Kirtag. „Am Sunntog is Scheiflinger Kirta, da kemman die Tabakracher zsamm.“, so lautet die erste Zeile des Tabakraucher-Lieds, das am Scheiflinger Kirta bei der feierlichen Eroffnung gesungen wird. Der Scheiflinger Kirta wird bereits seit 1978 jeweils am ersten Sonntag im Juli gefeiert und ist bis weit über die steirische Grenze bekannt. An diesem Tag werden Brauchtum und Tradition besonders gepflegt.

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