Nikolaus- und Krampusbrauch im Murtal
Das Nikolaus- und Krampusbrauchtum hat in den letzten 30 Jahren einen enormen Aufschwung erhalten, durch diese Entwicklung sind sehr viele neue Nikolaus- und Krampusgruppen entstanden, die sich leider nicht immer mit dem Wurzeln des Krampusbrauches beschäftigen und daher auch sehr viel Verkitscht wurde.
Nikolaus und Krampus treten immer gemeinsam und grundsätzlich nur am 5. und 6. Dezember auf. Durch den gemeinsamen Auftritt wird klargestellt, dass das Gute über das Böse immer gewinnt und der Krampus dem Nikolaus zu gehorchen hat. Früher sind Nikolaus und Krampus nur von Haus zu Haus bzw. von Hof zu Hof gezogen und haben die Kinder beschenkt oder bestraft. Durch das Entstehen von immer mehr Nikolaus- und Krampusgruppen (auch Passen genannt) haben sich die Gruppen nach den Hausbesuchen auf dem Markt- oder Dorfplatz getroffen. Beim Zusammentreffen der Gruppen haben sich eigen Begrüßungszerimonien entwickelt, wie z.B. Begrüßung der Nikoläuse, der Vorteufeln oder das Schellenwetzen der Krampusse. Aus diesen Treffen haben sich die heutigen Krampusläufe entwickelt.
Die Gruppe ,,Tauern Pass,, aus St.Johann am Tauern verkörpern diesen Brauch sehr schön mit ihren natürlichen geschnitzten Zierbenlarven.
Der Krampus ist keine Schiachpercht
Von der Bevölkerung werden Krampus und Schiachperchten immer wieder verwechselt, da sie sich vom Aussehen nicht unbedingt unterscheiden, jedoch haben sie eine ganz andere Aufgabe und Deutung. Eine Schiachpercht tritt immer in Zusammenhang mit einer Schönpercht auf, denn die Schiachpercht vertreibt mit ihren Aussehen und dem lauten Glöcken oder Schellen alles Böse und es tritt die Schönpercht in den Vordergrund, die wieder die Sonne und das Licht ins Land bringt und die Weisen und Äcker wieder erwecken. Der Krampus hingegen verteilt Rutenschläge und bestraft. Die Schiachpercht verteilt mit den Birkenruten nur Rutenstreiche und vermitteln damit Fruchtbarkeit.