Das Schindeldach
Holzschindeln gelten schon seit Jahrhunderten als zuverrlässliges Material für Dächer.
Die Herstellung der Holzschindeln nimmt seit jeher ihren Anfang in der gewissenhaften Auswahl der Schindelhölzer.
Nach überlieferter Auffassung ist das langsame Wachstum von Bäumen auf kargem Boden in hohen Lagen zur Entstehung von gutem Schindelholz notwendig. Das Holz für die Schindelherstellung sollte möglichst astfrei sein und wenig Verletzungen oder Harzgallen haben. Gutes Schindelholz muss außerdem geradfaserig oder sogar im Drehwuchs nachsinnig gewachsen sein. Bei nachsinnigem Holz kann der Schindelhersteller trotz deutlich sichtbarem Drehwuchs völlig gerade Schindeln herstellen.
Wenn die Holzfaser nach der Daumenrichtung der rechten Hand verläuft, so ist der Wuchs nachsinnig, also nach dem Sonnenverlauf. Das Schindelholz sollte unbedingt in der saftarmen Zeit geschlägert werden.
Holzschindeln erfüllen hohe ästhetische Ansprüche, sind Ausdruck von Naturverbundenheit und harmonieren mit der Landschaft. Holzschindeln sind aber auch von ihrer Funktion und Wiederstandsfähigkeit gegen Witterungseinfüsse her eine durchaus zeitgemäße Alternative zu vielleicht üblicheren Dachdeckungen oder Wandbekleidungen.