Bartbinden - jagdliches Handwerk mit Tradition
Bartbinden verbindet wie kaum ein anderes Handwerk Jagd, Gegenwart und Vergangenheit. Ein starker Gamsbart oder Hirschbart fasziniert am Hut getragen ebenso wie am Ziemer des Gamsbockes oder am Träger des Brunfthirsches.
Beim Rupfen werden kleine Grannenbüschel grade herausgezogen.
Diese „Haarbüschel“ werden einzeln in Zeitungspapierseiten
eingewickelt. Der eingelegte Holzspan soll das Brechen der
Bartgrannen vermeiden. Es ist wichtig, die Büschel alle getrennt
einzupacken, da der Bartbinder die kurzen„Haare“ inder Mitte des Bartes
einbindet, während die längsten Grannen an den Rand kommen.
So fällt der Gamsbart später schöner und behält seine typische Form.
Beim Bartbinden werden zuerst die einzelnen Haare der Länge nach
sortiert. Dieses Vorsortieren erfordert ein geübtes Auge und ist wesentlich
für das Gelingen des Bartes. Kleinste Fehler bei diesem Arbeitsschritt
wirken sich später stark aus. So kann eine ungenaue Sortierung
der Grannen Stufen oder eine Eiform im gebunden Bart bewirken.
Erst jetzt beginnt das eigentliche Binden. Um einen Nagel oder ähnliches
werden kleine Büschel von rund 100-150 Haaren kreisförmig gebunden.
begonnen wird mit den kurzen Harren, da die langen Haare
späte nach außen fallen und der Bart so stärker wirkt. So wird Büschel
um Büschel im Kreis mit einem feinen Bindfaden gebunden.