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Das gute alte Lärchenpech

Im Alpenraum hat das Lärchenharz und dessen Gewinnung eine jahrhunderte alte Tradition. Volksmedizinisch wurde der wertvolle Balsam oft in der Tiermedizin und als Zusatz für Salben nach traditionellen Rezepten verwendet. Heute prädestiniert sich der natürliche Rohstoff, der waldig, balsamisch riecht, für viele Einsatzbereiche. Gewonnen wird das dickflüssige Harz von der Europäischen Lärche durch schonendes Anbohren nahe der Hauptwurzel. In den Bohrkanal fließt das Harz aus den balsamharzgefüllten Rissen und wird durch den „Pechzieher“ entnommen. Der Baum wird dabei nicht geschädigt – die Holzqualität nimmt sogar noch zu. Der in Europa heimische Nadelbaum besiedelt höhere Berglagen und erträgt die dort schroffen Temperaturwechsel besser als andere Holzarten. Er galt als heiliger Baum und noch bis in die Neuzeit hinein wurde an die Schutzkraft der Lärche gegen Ungemach und negative Einflüsse geglaubt.

Bei der Lärche lagern sich größere Mengen Harz in Harzrissen im Baumstamm ab, die aufgrund von Spannungen im Holz entstehen. Das zu erntende Harz wird in der warmen Jahreszeit, ab Mai bis September gewonnen. Von einem Stamm wird innerhalb von 6 bis 14 Jahren zwischen drei bis sieben Mal das Harz entnommen, wobei die Ausbeute in den ersten Jahren am größten ist. Das Werkzeug ist der sogenannte Harzlöffel, eine rinnenförmige Metallschiene mit Holzgriff. Danach wird das Bohrloch mit einem konisch geformten Lärchenholzstopfen zum Schutz gegen eindringendes Regenwasser, Verunreinigungen und Insekten verschlossen. Die Ergiebigkeit der Stämme und die Harzfarbe können unterschiedlich ausfallen. Es kann weiß, gelb oder grün sein.

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