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Säumerwanderungen auf alte Handelsrouten über den Gleinalmsattel

Das Österreichische Freilichtmuseum Stübing sieht es als eine seiner wesentlichen Aufgaben an, den reichen Erfahrungsschatz, der sich über Jahrtausende im bäuerlichen Leben angesammelt hat, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, sondern diesen auch künftig zu bewahren und zu nutzen – und dazu zählt auch das Wissen und die Fähigkeiten der Säumer, die seit der Antike für einen regen Handel und Warenaustausch in vielen alpinen Regionen gesorgt haben.


Die historische Säumerei

Beim Säumen (das Wort kommt von Saum – einem alten Maß für die Last, die ein Pferd tragen konnte) wurden Handelswaren über Wegstrecken getragen, die mit Karren oder Wagen nicht befahrbar waren. Saumwege verliefen in der Regel entlang der kürzesten Strecke, die oft über Pässe und Bergsättel führte. Zum Anstieg und Abstieg wurden gerne Höhenrücken gewählt, die den Vorteil boten, dass die Saumtiere an heißen Tagen in kühlerer Luft den für sie lästigen Insekten weniger ausgesetzt waren. Auch waren früher die Bereiche in den Gräben und Tälern wegen Vermurungen und dichten, sumpfigen Auen schwerer zu begehen.

Für Waren, die aus dem Nordwesten über das Aichfeld und Murtal in den Grazer Raum transportiert wurden, boten sich als kürzeste Verbindung Wege über die Rücken der Glein- und Stubalm an. Dass auf solchen relativ kurzen Verbindungen reger Saumhandel blühte, zeigt ein Erlass von Kaiser Friedrich III im Jahr 1489, der damals den Saumtransport über die Gleinalm verbieten ließ, da in Leoben und Bruck die Mauteinnahmen auf dem längeren Transportweg, der großteils auf Plätten und Flößen entlang der Mur erfolgte, fast ausblieben. Auch das Domstift Seckau ließ durch Bauern im Lohn oder Robot den in seinen Weingütern in Radkersburg, Luttendorf und Wiltschein gewonnenen Wein über den Gleinalmsattel in seine Keller transportieren. Reisende, Hirten, Viehhändler, Viehtreiber, Speiksammler, Wanderhändler, diverse Störhandwerker, Boten und Murflößer auf ihrem Rückweg waren neben den „Säumern“ und Lastenträgern auf diesen Saumwegen unterwegs.

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